Informationen
Datum: oktober
Ort: Schweiz
Bill
Wacht (CH)
Orthanc (F)
Menegroth (CH)
Dark Fury (PL)
Eisenwinter (CH, special guest)
Ich war überrascht, zu der Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Wie Ihr wohl bereits bemerkt haben solltet, bewegen sich die Bands in einer grauen Zone, daher ist die Vorsicht die Mutter der mutigen. Wie erwartet, traf ich verschiedene bekannte Gesichter, einige davon sah ich seit Jahren nicht mehr. Gerade Dank dieser Leute befand ich mich rasch in der Ruhezone der Bands. OK, nichts Besonderes an und für sich. Ab und zu ist es trotzdem Interessant zu sehen was im Hintergrund abläuft.
Ich bemerkte, dass die Herren von Orthanc ein bisschen angetrunken waren vor ihrem Spiel. Der Drummer schien ein bisschen zu wanken, so fragte ich mich, ob wohl alles gut gehen würde . Ich kannte diese Franzosen vorher nicht; es interessiert mich zu hören was sie musikalisch so alles bieten. Trotz Alkoholpegel schossen sie erbarmungslos eine Note nach der anderen aufs Publikum, dies ohne grosse Fehler zu produzieren, so fern ich es beurteilen kann. Viele im Publikum schienen aus der Französischen Regionen der Schweiz angereist zu sein, um Orthanc live zu sehen. Die Musik ist nicht mein Ding, ich fand trotzdem Parts die mir gefielen. Auf der Bühne war die Präsenz nicht übertrieben aber akzeptabel. Die Kommunikation mit dem Publikum war dagegen prima. Diese Schwarzmetaller aus Lyon sind nicht zu verachten.
Es war sofort klar, dass bald das Trommelfeuer von Menegroth beginnen würde. Vor der Bühne hatte es kaum noch Platz und die Meute wartete darauf zu hören, was die Zürcher ihr bieten würde. Nach dem Intro erschien die imposante Figur von Cautes, der Sänger, der sich in Uniform präsentierte. Die Liste der Lieder war abwechslungsreich, die Bühnenpräsenz sehr gut, die Form der Musiker hervorragend und die Soundqualität akzeptabel. Das Publikum bedankte sich mit Enthusiasmus. Ich kann mich nicht mehr erinnern welche Lieder gespielt wurden; ich denke aber, dass ich nicht falsch liege wenn ich behaupte, Klassiker wie “Imperium Solaris Luzifer” und “Aqua Vitae” gehört zu haben.
Man sagte mir, dass Dark Fury auf CD sehr gut wären. Diese Polen stellen nicht unbedingt das dar, was ich von Vertretern der Black Metal – Szene erwarte: Caps gehören in meinen Augen eher in die Hardcore Szene. Das Publikum schien enthusiastisch und voll Erwartungen zu sein; ich hörte auf, mir Fragen zu stellen bezüglich des Äusseren. Die Musik schien mir zum grössten Teil ausserhalb des üblichen Standards. Die Jungs von Orthanc zeigten sich zufrieden mit der Darbietung der Kollegen auf der Bühne, veranstalteten eine richtige Party vor der Bühne und unterstützten ihre Freunde lautstark. Die Bühnenpräsenz fand ich schwach. Die Herren waren total statisch.
Eisenwinter erschien nicht auf der offiziellen Liste der Bands des Abends. Ich war daher froh, ihn einmal live zu sehen. Zu Beginn war die Stimme nicht zu hören, bis jemand sich beschwerte und das Problem gelöst wurde. Die gespielten Lieder stammten hauptsächlich von der letzten Platte „Monumentales Scheitern“, die eher Punk-orientiert ist. Das Publikum, bereits angetrunken, war enthusiastisch und grölte die Texten mit. Amüsantes Konzert, ideal um diesen Abend abzuschliessen.